Die Theorie des Kakie kannten wir vom KCS bereits. Das bedeutete, eigentlich ist "alles" was wir brauchen vorhanden, wir wissen nur nicht genau wie es geht und wie es umgesetzt werden muss. Genau aus diesem Grund fand der Kakie - Lehrgang mit Tjong Kit Sien in Seelze statt. Die Theorie des Kakie kannten wir vom KCS bereits. Das bedeutete, eigentlich ist "alles" was wir brauchen vorhanden, wir wissen nur nicht genau wie es geht und wie es umgesetzt werden muss. Genau aus diesem Grund fand der Kakie - Lehrgang mit Tjong Kit Sien in Seelze statt.
Einen ersten Eindruck bekamen wir am Freitagabend, denn Kit Sien hatte sich bereit erklärt, schon einen Tag vor dem eigentlichen Landeslehrgang anzureisen. Zum einen, um uns kennen zu lernen und zum anderen, um letzte Absprachen für den Lehrgang zu treffen.
Wir haben natürlich die Gelegenheit genutzt und ihm das Training ab 20.00 Uhr übertragen. In diesen 1,5 Stunden bekamen wir einen "Vorgeschmack" auf das, was uns am nächsten Tag erwarten würde. Da wir vom KCS in Bezug auf Kakie ja noch Anfänger sind, hatte sich Kit Sien einen erfahrenen Partner mitgebracht, Peter Lembke aus Hamburg vom Okinawa Goju - Ryu Karate - Do Verband Deutschland.
Diese beiden Experten gaben uns also einen ersten Einblick in die Grundzüge des Kakie. Wenn man den beiden zusah, sah alles so locker, leicht und gefühlvoll aus. Mir taten schon nach wenigen Minuten die Schultern weh. Doch unsere beiden Lehrer wurden nicht müde, uns zu erklären, dass nicht Körperkraft sondern Technik und Geschmeidigkeit ausschlaggebend sind. Nach diesem Training waren alle Teilnehmer sehr neugierig auf den nächsten Tag geworden.
Am Samstagmorgen um 10.00 Uhr begann die erste von insgesamt vier Trainingseinheiten. Zuerst bekamen wir einige theoretische Grundkenntnisse vermittelt und dann ging es auch schon los. Kit Sien erklärte uns, dass die Techniken Kake Uke und Mawashi Uke die Grundlagen unseres Goju - Ryu Kakie - Systems bilden. Ausgangsstellung für die Übungen ist Sanchin Dachi.
Beide Partner stehen z.B. rechts vor im Sanchin Dachi, die offene rechte Hand liegt mit Shuto auf Chudan Höhe neben der offenen rechten Hand des Partners. Die freie Hand ruht vor dem Solarplexus. Nun wird mit Shuto die Hand des Partners in einer halbkreisförmigen Bewegung von oben nach unten zu seiner Körpermitte gedrückt, wobei das Körpergewicht dabei vorverlagert wird. Dann drückt der Partner auf dieselbe Weise zurück. Als nächstes übten wir, den gegnerischen Druck abzuleiten.
Der Partner drückt nun seinerseits unseren Arm mit Shuto in Richtung unserer Körpermitte und wir leiten den Druck mit Kake Uke, in Verbindung mit einem Abdrehen der Hüfte, seitlich ab. Nun wiederholt sich dasselbe in die andere Richtung. Die freie Hand vor dem Solarplexus wird zur Kontrolle des gegnerischen Ellenbogengelenks beim Ablenken des Drucks benutzt.
Ist der gegnerische Angriff abgeleitet, sein Gleichgewicht gestört und sein Arm unter Kontrolle, können wir mit eigenen Nahkampftechniken erfolgreich kontern. Zum Kontern mit eigenen Nahkampftechniken sind wir mangels Zeit bei diesem Lehrgang leider nicht gekommen. Das wird aber sicherlich beim nächsten Lehrgangs im Jahr 2004 geübt. Außerdem gibt es noch viel neues zu lernen: Beidhändiges Kakie: Hierbei wechseln sich die Armbewegungen beständig links und recht ab. Diese Übung beinhaltet drei Prinzipien: Druck ableiten, nach unten pressen , nach vorn schieben. Kombiniertes Kakie: Freie Kombinationen, d.h. wechselnder Handeinsatz, wechselnde Fußbewegungen und Störung des gegnerischen Gleichgewichts.
Es gibt also noch sehr viel für uns zu lernen, doch wie heißt es so schön im Leitspruch aller Kampfkünstler: Der Weg ist das Ziel ! Ich hoffe nur, dass uns Tjong Kit Sien auf unserem Weg begleiten wird.