Karate-Club Seelze e.V.

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Venice Open 2004

Am 18.12.2004 fanden, wie in jedem Jahr, die Venice Open statt. Mit am Start in der Kategorie Kata Einzel Senioren unser Vereinsmitglied Türk Kiziltoprak.

Am 18.12.2004 fanden, wie in jedem Jahr, die Venice Open statt.

Wie bereits im letzten Jahr sollte Türk Kiziltoprak den niedersächsischen Landeskader auf diesem recht großen internationalen Turnier vertreten.

Nach einem dritten Platz im letzten Jahr war die Motivation natürlich dieses Jahr vielleicht sogar eine Steigerung zu erreichen. Dieses mal war das Starterfeld noch deutlich grösser und auch qualitativ stärker als es das bereits im letzten Jahr gewesen war. Es waren knapp 40 Athleten aus mehreren Ländern am Start.

Türk erwischte leider eine extrem harte Auslosung. Zu seinem Auftakt musste er, nach einem Freilos in der ersten Runde, gleich gegen den Vorjahressieger antreten. Dieser ist auch noch ein italienischer Vertreter, wo man bei einem italienischem Turnier natürlich einen nicht unerheblichen Heimbonus befürchten musste.

Nach kurzer Beratung mit dem Landestrainer entschied sich Türk somit gleich in der ersten Runde auf die Finalkata Suparimpei zurückzugreifen, um den deutlich stärksten Gegner im Feld gleich rauszuwerfen. Wie richtig diese Entscheidung war zeigte sich nicht nur nach der starken Kata des Gegners, sondern vor allem bei der Kampfrichterentscheidung.
Diese sahen Türk nämlich, absolut zu Recht, mit 3:0 als deutlichen Sieger, ein äußerst guter Auftakt in dieses Turnier.
In der nächsten Runde musste Türk nun gegen einen Vertreter aus Uruguay starten und zeigte hier eine sehr gute  Kata Sepai. Auch diese Runde konnte er somit 3:0 gewinnen und trat nun in seiner nächsten Begegnung um den Einzug ins Finale an.

Hier traf er erneut auf einen sehr starken Gegner, sein Gegenüber konnte dieses Turnier letztes Jahr in der Klasse der Junioren gewinnen.
Mit einer sehr überzeugenden Kata Sanseru ließ Türk aber bei keinem Zweifel aufkommen, daß er dieses Jahr im Finale stehen würde.
Dies sahen auch die Kampfrichter so, und erklärten ihn mit 3:0 Flaggen zum klaren Sieger. Somit war bereits der zweite Platz gesichert und eine Steigerung zum letzten Jahr erreicht.

Auch der Ausblick auf das Finale konnte nur positiv sein, da Türk immerhin über den ganzen Vormittag nicht eine Flagge gegen sich erhalten hatte und die stärksten Kontrahenten bereits geschlagen hatte.

Aufgrund einer nicht optimalen Zeitorganisation hatte sich das gesamte Turnier im Zeitplan um über 2 Stunden in die Länge gezogen. Darum fragte Antonio Dionisio, der niedersächsische Kata Landestrainer, nach, wann das Finale stattfinden würde. Schließlich wollte man für die über 7 Stunden Wartezeit die Halle gern verlassen, um optimal auf die Finalbegegnung vorbereitet zu sein.

Als sie dann über eine Viertelstunde vor der vom Ausrichter angegebenen Zeit in die Halle kamen, mussten sie sehen, daß gerade die Aufstellungen für das Finale begannen.
Türk stellte sich schnell, bereits startfertig umgezogen, an die Kampffläche und war bereit anzutreten. Dieses wurde jedoch von den Veranstaltern nicht zugelassen, mit der Begründung, er sei nicht rechtzeitig in der Halle gewesen. Somit wurde der andere „kampflos“ zum Sieger erklärt, obwohl sich dessen alleiniger Start noch mehrere Minuten hinauszögerte und Türk startbereit an der Matte zugegen war.

Nicht ganz unerheblich dürfte bei dieser Entscheidung gewesen sein, dass sein Gegner eine Art Lokalmatador ist und einer der Ausrichter sein Trainier und Betreuer ist. Letztlich hatte dieser auch darüber entschieden das Türk nicht starten durfte.

Dieses Ende sorgte natürlich bei allen anwesenden deutschen Vertretern für Unglauben und auch Empörung. Allerdings ebenso bei den Konkurrenten von Türk die auf die Plätze Drei und Vier gekommen waren, die diese Entscheidung mit Kopfschütteln und Aufmunterungen für unseren Starter quittierten.

Sogar einige der internationalen Kampfrichter kamen hinterher zu Türk und fragten ihn warum man ihn nicht hatte starten lassen.

Somit bleibt festzuhalten, dass ein zweiter Platz an sich für die internationale Bühne sehr erfolgreich war. Das Zustandekommen dieses Ergebnisses allerdings sorgte dafür, dass sich natürlich niemand über dieses Ergebnis freuen konnte.
Es machte sich sogar eher Frust breit, da die Leistung des eigentlichen Finalgegners auch alles andere als angsteinflössend gewesen war.

Das Resümee hieraus ist, dass unsere Katadelegation aus Niedersachsen nächstes Jahr ganz sicher nicht noch einmal bei diesem Turnier an den gehen wird.

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