Jan Torborg begeistert slowenische Kampfkünstler

Seelzer Karateka bei der Eröffnung des World Honbu Dojo ausgezeichnet

 

Sein schwerster Kampf war der mit den Emotionen: Jan Torborg rang sichtlich um Fassung, als er vom Gründer der Kempo-Arnis-Federation Kyoshi Borut Kincl für seine Kempo-Verdienste in Deutschland ausgezeichnet wurde. Anlässlich der Einweihung des World Honbu Dojos war der Seelzer Karateka, der in seinem Club das Kempo-Arnis-Training leitet, rund 1.000 Kilometer bis nach Novo Mesto gereist.

Jan Borut

Reise zum Mittelpunkt der Kempo-Welt

Kunstfreunde kennen Novo Mesto aufgrund des Altar-Bildes von Tintoretto, doch ab sofort werden vermehrt auch Kampfkünstler in die mittelalterliche Stadt pilgern. Borut Kincl ist einer der weltweit führenden Lehrmeister effizienter Selbstverteidigung – mit dem World Honbu Dojo schuf er eine Sportschule auf internationalem Niveau. Anlässlich der Einweihung zeichnete er Jan Torborg als führenden deutschen Kempo-Arnis-Vertreter aus. „Die Bausteine moderner Selbstverteidigung legten bereits die alten Meister in ihren Katas, dem Kampf gegen imaginäre Gegner“, betont Kincl. Für Kincl ist der Karate-Club Seelze in dieser Disziplin eine Referenzgröße.

Präzision macht den Meister

Technik, Präzision, Timing, Dynamik, Atmung, Ausstrahlung – zahlreiche Feinheiten bestimmen den Ablauf einer Kata. Geschmeidige, weiche Bewegungen wechseln mit explosionsartigen Vorstößen. Energie pur. Bei seinen Besuchen in Deutschland zeigte sich Kincl von der technischen Qualität des Karate-Club Seelze beeindruckt. Jetzt sollte Jan Torborg ihm und den versammelten Meisterschülern die Geheimnisse dieser Kunst vermitteln. Eine Ehre für den Seelzer. Und Stress pur. Adrenalin rauscht. Jetzt bloß keine falsche Bewegung!

Jan 1

Und Kincl? „In 30 Jahren Karate habe ich bis zu diesem Abend noch nie erlebt, dass sich ein international renommierter Lehrer neben seinen Schülern einreiht,“ staunt Torborg. Bescheidenheit macht den Meister.

Torborg, der neben dem 5. Dan im Goju-Ryu auch den 2. Schwarzgut im Kyusho Jitsu besitzt, kombiniert die Techniken mit den Erkenntnissen der Vitalpunkt-Lehre. Mit physischer Präsenz, mentaler Stärke sowie Leichtigkeit und Eleganz beeindruckt er die versammelten Dan-Träger.

Schweiß und Emotionen

Drei Tage lang wird trainiert, geschwitzt, trainiert. Selbstverteidigung, Kata, Kihon-Ido-Techniken. Fünfminütige Trinkpausen, mehr Verschnaufen ist nicht drin. Abends wird der Karateanzug mit dem Föhn getrocknet. In seiner Abschlussrede bedankt sich Kincl bei Torborg noch einmal für das lehrreiche Kata-Training. Dieser ist von der Herzlichkeit der Slowenen tief berührt war. „Aus meiner Sicht haben sich zwei Vereine gefunden, die einfach zusammengehören und eine vielversprechende freundschaftliche Zukunft vor sich haben“, resümiert Torborg.